Wochenbett-Checkliste: Alles, was du wissen musst

Töpfer
Wochenbett-Checkliste: Alles, was du wissen musst
8 min

In wenigen Wochen ist es so weit sein und dein Leben wird durch ein neues Familienmitglied auf den Kopf gestellt. Die erste Zeit zuhause stellst du dir unglaublich schön, kuschelig und glücklich vor. Das Wochenbett ist aber auch eine herausfordernde Zeit, die nicht immer angenehm und leicht sein kann. Damit du und dein Baby gut durch diese bewegende Zeit kommen, haben wir für Dich die wichtigsten Informationen zum Thema Wochenbett zusammengestellt.

Was ist das Wochenbett? 

Das Wochenbett ist der Zeitraum nach der Geburt, in dem sich der Körper einer frischgebackenen Mutter von den körperlichen und emotionalen Veränderungen der Schwangerschaft und der Geburt erholt. 

Wie lange geht das Wochenbett? 

Das Wochenbett dauert in der Regel sechs bis acht Wochen, beginnend unmittelbar nach der Geburt. In diesem Zeitraum erholt sich dein Körper von der Schwangerschaft und der Geburt. Beachte jedoch, dass die individuelle Dauer von verschiedenen Faktoren abhängt und variieren kann. 

Muss man im Wochenbett liegen?

Nein, du musst nicht die gesamte Zeit im Wochenbett liegen. Es ist jedoch wichtig, ausreichend Ruhe zu bekommen und auf deinen Körper zu hören. Während des Wochenbetts wird Ruhe und Schonung empfohlen, aber du solltest dich auch sanft bewegen, um die Durchblutung anzuregen. 

Was passiert, wenn man sich nicht an das Wochenbett hält? 

Wenn du dich nicht an das Wochenbett hältst, also dich übermäßig anstrengst und nicht schonst, kann das zu gesundheitlichen Problemen wie Wundheilungsstörungen oder Infektionen führen. Auch die Milchproduktion kann darunter leiden, wenn du dir keine Ruhe gönnst. 

 
Was ist der Wochenfluss? 

Der Wochenfluss ist eine normale vaginale Blutung, die nach der Geburt auftritt. Er besteht aus Blut, Schleim und Geweberesten aus der Gebärmutter und ist Teil des Heilungsprozesses. Es ist wichtig, auf die Farbe und Menge des Wochenflusses zu achten, da Veränderungen darauf hinweisen können, dass etwas medizinische Aufmerksamkeit erfordert. 

Was macht die Hebamme bei der Nachsorge? 

Die Hebamme steht dir während des Wochenbetts zur Seite, um sicherzustellen, dass es dir und deinem Neugeborenem gut geht. Sie beantwortet alle Fragen zur Säuglingspflege und hilft dir beim Stillen. Sie beobachtet mit dir gemeinsam z.B. die Rückbildung deiner Gebärmutter, den Wochenfluss und unterstützt dich bei deiner körperlichen und seelischen Erholung. Ihre Besuche werden von der Krankenkasse bezahlt. 

Wie lange geht die Nachsorge? 

Nach der Geburt hat jede gesetzlich versicherte Frau 12 Wochen lang Anspruch auf die Unterstützung einer Hebamme, bei Bedarf auch bis zum Ende der Stillzeit. In den ersten Tagen nach der Geburt sieht deine Hebamme täglich nach deinem Neugeborenen und dir, später werden die Abstände ihrer Besuche größer.  


Warum darf man im Wochenbett keine Tampons verwenden? 

Im Wochenbett solltest du keine Tampons verwenden, da sie das Infektionsrisiko erhöhen können. Während der Zeit nach der Entbindung heilt deine Gebärmutter, und die Vagina ist anfälliger für Infektionen. Tampons könnten Keime in die Gebärmutter bringen und Entzündungen verursachen. Deshalb ist es sicherer, Binden zu verwenden. 

Kann ich im Wochenbett Sex haben? 

Das Thema Sex im Wochenbett ist ebenso individuell wie persönlich. Du kannst selbst am besten einschätzen, wann du dich wieder bereit dazu fühlst. Wunden, sei es von einem Dammschnitt oder einem Kaiserschnitt, benötigen Zeit zum Heilen. Auch die Hormonveränderungen und der neue Alltag beeinflussen deine Lust auf Zärtlichkeit. Sprich offen mit deinem Partner und gebt euch alle Zeit, die ihr braucht. 

Kann ich im Wochenbett Sport machen? 

Während der ersten Wochen nach der Geburt solltest du lieber auf Sport verzichten. Dein Körper hat während der letzten Monate viel geleistet und braucht jetzt viel Ruhe. Gemütliche Spaziergänge sind allerdings vollkommen in Ordnung und sogar förderlich. Falls Du trotzdem wieder früh mit Sport beginnen möchtest, spreche mit Deiner Hebamme darüber und lass Dich über die Sportart und die Intensität beraten. 

Wann beginne ich mit der Rückbildung? 

Erste leichte Rückbildungsübungen wird dir deine Hebamme schon während der Nachsorge zeigen. Mit einem Rückbildungskurs kannst du etwa sechs bis acht Wochen nach der Entbindung beginnen. Die Kosten hierfür übernimmt deine Krankenkasse. 

Was sollte ich im Haushalt während des Wochenbetts vermeiden? 

Während des Wochenbetts solltest du dich ausruhen und schonen. Überlasse das Staubsaugen, Wischen und Betten machen deinem Partner oder anderen Angehörigen. Vor allen Dingen darfst du in den ersten Wochen nach der Geburt keine schweren Gegenstände heben: Das betrifft auch Einkaufstaschen und Wäschekörbe. 

Hebammentipp 

Wusstest du, dass du unter gewissen Umständen und besonderen Belastungen bei Deiner Krankenkasse eine Haushaltshilfe beantragen kannst?  

 

Wochenbett – Tipps: nicht nur für Erstgebärende 

Wenn du dein erstes Kind bekommst, kannst du noch nicht abschätzen, was dich im Wochenbett erwartet. Die Idealvorstellung als Mutter ist es, ein Kind möglichst am Entbindungstermin rasch und ohne Komplikationen zu gebären. Die Muttermilch fließt und du haltest dein niedliches, sattes und zufriedenes Baby in deinem Arm. 

Die Realität sieht da leider oft ein wenig anders aus: Die Geburt war anstrengender als gedacht und eine kleine Geburtsverletzung hast du auch. Das hungrige Baby möchte ständig an die Brust und die Brustwarze braucht Pflege. 

Hier einige Wochenbett-Tipps für dich: 

  • Reserviere die ersten Tage/Wochen nach der Geburt für deine kleine Familie. Alle, die den Nachwuchs sehen wollen, können sicher mit ihrem Besuch noch etwas warten. 
  • Informiere Freunde und Bekannte, dass du dich nach der Geburt bei ihnen melden wirst, wenn du bereit dafür bist. Fühl dich nicht gezwungen, alle Anrufe und Nachrichten zu beantworten.  
  • Nimm dir viel Zeit zum Kuscheln mit deinem Baby. 
  • Lass dir im Haushalt helfen. Hilfe anzunehmen ist eine Stärke, keine Schwäche. 
  • Umgebe dich nur mit Menschen, die dir gut tun. 
  • Gefühlsschwankungen sind im Wochenbett normal und dürfen sein. 
  • Sollte der Baby Blues bei dir länger als eine Woche halten, sprich deine Nachsorgehebamme darauf an. Sie kann beurteilen, ob eine Wochenbettdepression vorliegt. Sie wird dir Hilfe aufzeigen. 
  • Dein Körper hat in den letzten Monaten und während der Geburt Höchstleistungen erbracht. Gib ihm Zeit zur Regeneration, vor allem bei Geburtsverletzungen. Sag deiner Hebamme Bescheid, falls du Schmerzen hast. 
  • Hab Geduld mit Dir selbst. Du darfst langsam in deine neue Rolle hineinwachsen. 

 

Checkliste fürs Wochenbett: Binden, Stilleinlagen und Co. 

  • Binden (keine Tampons verwenden) 
  • weiche, große Unterhosen (bei 60 Grad waschbar) oder Einmalhöschen 
  • Einmalwaschlappen 
  • bequeme, eher zu große Hosen 
  • Oberteile, die sich zum Stillen eignen (mit Knopfleiste, bei 60 Grad waschbar) 
  • Still-BHs 
  • Still-Einlagen 
  • Kohlblätter oder Magerquark zum Kühlen der Brust 
  • Brustwarzensalbe 
  • Stillkissen 
  • Matratzenschoner 
  • Geburtsvorbereitungskurs, Säuglingspflegekurs besuchen 
  • Kliniktasche packen: bequeme Kleidung für dich, Babysachen und alle notwendigen Unterlagen einpacken 
  • Liste mit allen wichtigen Notfallnummern erstellen 
  • Kinderzimmer einrichten 
  • Babyhygieneartikel besorgen: Windeln, Feuchttücher, Pflegeprodukte  
  • Gekaufte Baby-Kleidung vorwaschen 
  • Unterstützung organisieren: Falls notwendig klären, wer sich um ältere Geschwister oder Haustiere kümmert 
  • Vorbereitung für die Rückkehr nach Hause treffen: einkaufen und vielleicht vorkochen für die ersten Tage zu Hause  
  • Elternzeit organisieren 
  • Formalitäten bei Ämtern und Krankenkasse erledigen 
  • Wickeln an einer Puppe üben 
  • Funktionsweise Kinderwagen und Babyschale kennenlernen