Du bist gesund, deine Schwangerschaft verläuft bisher unkompliziert und du hast keine besonderen Risiken? Prima, dann darfst du darauf vertrauen, dass bei den regelmäßigen Vorsorgen bei deiner Hebamme oder Frauenärztin alles ausreichend untersucht wird. Solltest du als risikoschwanger gelten, werden dir eventuell weitere Untersuchungen angeboten. Wenn diese medizinisch sinnvoll sind, werden diese von deiner gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt.
Wenn bei einer normalen Vorsorgeuntersuchung ein Hinweis auf eine Auffälligkeit auftaucht, ist der erste Schritt die Weiterleitung an eine Pränataldiagnostikerin oder einen Pränataldiagnostiker. Das sind speziell weitergebildete Frauenärzt:innen, die besonders genaue Ultraschalluntersuchungen durchführen können. Bestätigt sich der Verdacht, erfährst du in einem ausführlichen Gespräch, was das Ergebnis für dich und dein Kind bedeutet. Sind weitere Kontrollen nötig, wird dir die Geburt in einer bestimmten Klinik empfohlen oder braucht dein Kind nach der Geburt eine spezielle Versorgung? Auch für alle deine Fragen ist in diesem Gespräch viel Zeit.
Auch wenn Pränataldiagnostik in Arztpraxen stattfindet, steht dir deine Hebamme mit Rat und Unterstützung zur Seite.
Hier ein Beispiel für sogenannte invasive Pränataldiagnostik:
Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese): Für die Fruchtwasseruntersuchung wird vorsichtig mit einer Spritze etwas Fruchtwasser aus der Fruchtblase entnommen. Dabei wird mit dem Ultraschall kontrolliert, dass das Baby nicht ausversehen verletzt wird. Das Fruchtwasser wird anschließend im Labor auf verschiedene Gendefekte untersucht. Diese Untersuchung ist sehr zuverlässig, kann aber in seltenen Fällen zu einem Blasensprung und damit zu einer Fehlgeburt führen. Deshalb wird die Untersuchung nicht allen Schwangeren, sondern nur bei einem begründeten Verdacht auf einen Gendefekt angeboten. Nach einer kurzen Ruhepause in der Praxis kannst du wieder nach Hause gehen und schonst dich den Rest des Tages. Nach etwa einer Woche meldet sich deine betreuende Ärztin und bespricht das Untersuchungsergebnis mit dir.
Je nachdem in welcher Schwangerschaftswoche du bist, kann eine solche Untersuchung auch aus Plazentazellen (Chorionzottenbiopsie) oder auch aus Nabelschnurblut (Cordozentese) durchgeführt werden.